Montag, 19. Februar 2007

Römer 3,9-20 Andacht

Tageslese: Röm 3,9-20

Die Schuld aller vor Gott
9 Was sagen wir denn nun? Haben wir Juden einen Vorzug? Gar keinen. Denn wir haben soeben bewiesen, dass alle, Juden wie Griechen, unter der Sünde sind, 10 wie geschrieben steht: »Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. 11 Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt. 12 Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer (Psalm 14,1-3). 13 Ihr Rachen ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen betrügen sie (Psalm 5,10), Otterngift ist unter ihren Lippen (Psalm 140,4); 14 ihr Mund ist voll Fluch und Bitterkeit (Psalm 10,7). 15 Ihre Füße eilen, Blut zu vergießen; 16 auf ihren Wegen ist lauter Schaden und Jammer, 17 und den Weg des Friedens kennen sie nicht (Jesaja 59,7-8). 18 Es ist keine Gottesfurcht bei ihnen (Psalm 36,2).« 19 Wir wissen aber: was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, damit allen der Mund gestopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei, 20 weil kein Mensch durch die Werke des Gesetzes vor ihm gerecht sein kann. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.

Andacht: (Spiegel vorhalten-spielen)
Was ist der erste Gedanke, der euch am Morgen begegnet, wenn ihr in den Spiegel schaut?
„ Hach, siehst du wieder gut aus“
„Oh, diese Haare“
„Ich will so bleiben wie ich bin“

Was ist dein letzter Gedanke am Abend?
„ Ach bin ich gut, das habe ich aber toll hinbekommen heute. Ich habe wieder so viel Gutes getan“

Gott zeigt uns in diesem Text auch einen Spiegel auf. Nur sehen wir darin wohl nicht, was wir sehen wollen, von Gott erwarten.

Gott achtet ja nicht, auf das, was vor Augen ist, sondern sieht das Herz an.

Er sagt uns hier nicht, „Hey du bist der Weltbeste Was-Auch-Immer“ Nein, er zeigt uns durch diesen Spiegel all die Dinge, die wir falsch machen.
Er sagt uns knallhart ins Gesicht: Du, du bist Sünder!

Ganz egal, wie sehr du dich bemühst und wie viele gute Taten du auch tust, die Anforderungen Gottes können nicht erfüllt werden. Vielleicht hast du noch keinen umgebracht. Aber wie sieht es denn aus, so im Kleinen? Wieviele Menschen hast du durch Worte schon verletzt?

Frage dich doch mal: Wie schnell bist du bei der Sache, wenn es darum geht gegen andere zu reden oder zu handeln? „Wie sieht es denn aus bei Klausuren, was ist da wichtig? Das ich gelernt habe, oder doch nur das Resultat. Wie oft höre ich dann die Frage „Und was hast du?“ und darauf oft der Blick „Ha, da bin ich doch viel besser.“– oder noch andere nette Bemerkungen.
Wie schnell bewertest du die Taten der Anderen manchmal grundlos, und vergleichst sie mit deinen Eigenen?

Du der du das Gesetz kennst schaue dir doch die 10 Gebote an. Du sollst deine Eltern ehren, nicht lügen, beneiden, stehlen
Und überlege, ob du jemals eines davon gebrochen hast.

Ich kann nicht bestätigen, dass ich sie so wie sie da stehen halten konnte. Aber hey, was sag ich, ich war ja Heide – klar da habe ich alles falsch gemacht, was ging. Andere betrogen und belogen um mich besser dastehen zu lassen. Mit meinen Eltern rumgestritten statt ihnen zu sagen, dass ich sie lieb habe und was auch immer noch. Aber jetzt, jetzt, mache ich alles anders – Ja? Tue ich das wirklich? Habe ich wirklich ein reines Kleid an?

Dann frag ich mich doch, warum kommen immer noch Worte über meine Lippen, die andere verletzen können, wie Gift. Oder „Notlügen“ damit gerade das nicht geschieht.
Warum kann ich dann andere Menschen immer noch nicht so lieben, wie ich es sollte? Wieso kann ich sie nicht so sehen wie Gott sie sieht und danach handeln wie Jesus es uns vormacht? Schaue ich und du nicht doch immer zuerst auf uns selbst? Und klagen Gott, wenn möglich nicht noch dafür an, dass irgendetwas nicht so funktioniert wie wir es gern hätten?

Spätestens angesichts der Gebote da sollte uns doch klar sein, dass es wirklich niemanden gibt, der gerecht vor Gott steht.
Kein einziger Mensch also!

Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig als auf unsere gerechte Strafe zu warten.

Wir alle stehen also vor Gericht und erwarten unser Urteil.

Und eigentlich wissen wir auch, dass wir keine Chance haben, der Anklage zu entgehen, vor dem Spiegel, den Gott uns mit seinem Gesetz vorhält zu bestehen.

Also: Ich schaue in den Spiegel, da sehe ich’s genau.. Schuld ist bei mir, in mir, durch mich hindurch, ich bin davon nicht trennbar!“

(Und nun sprechen Gottes Gesetze zu den Menschen, denen sie gegeben wurden. Und es ist etwas praktisches, anwendbares für die Personen, die im Einflussbereich dieses Gesetzes leben).

So wie die Regeln, die in einer Familie, denen gelten die in ihr Leben. Ein kleines Kind, das von seinem Vater ausgeschimpft wird, weil es was ausgefressen hat.- Es verstummt, wenn es seine Schuld einsieht. Auch wenn es zuvor protestiert, sich verteidigt um besser vor ihm dazustehen.

Wie oft stand ich vor meiner Mutter und sagte: Hey, warum ich, die anderen waren auch nicht besser. Doch als meine Mutter mit zur Antwort gab, dass sie das recht wenig interessierte, denn es ging hier um mich - da verstummte auch ich.
Und genauso verstummen wir, wenn wir den Maßstab Gottes, in seinem Gesetz, vor uns erkennen.

Kein Mensch kann nun noch behaupten, er sei schuldlos. Jeder Mund, der das behauptet wird durch das Gesetz gestopft. Alle Welt ist schuldig vor Gott.

Der Grund dafür ist schlicht und einfach: Kein Mensch kann durch das, was er tut vor Gott gerecht werden. Ich nicht und du auch nicht. Egal wie sehr wir uns bemühen, dem Anspruch Gottes von Perfektion können wir nicht genügen. Daher kann auch niemand sich über den anderen erheben. Wir sind alle schuldig.

Und Gott weicht dem nicht aus, indem er uns am Spiegel vorbeischauen lässt – nein, in diesem Textabschnitt hält er ihn dir und mir ganz dicht vor die Nase!

Ohne Spiegel wüssten wir nicht um unsere Situation – Nämlich dass wir der Erlösung bedürfen. Gott gibt uns hier die Möglichkeit unsere Fehler zu sehen, und unseren Weg nach ihm zu richten. Gott will, dass wir vor ihn treten und bekennen, dass wir genau das sind, was er uns in diesem Spiegel zeigt: Sünder.
Und dennoch, sieht er uns mit einem barmherzigen Blick, denn Jesus sagt: Ich bin gekommen, um Sünder zu retten.
Deshalb trau dich, immer wieder mal in den Spiegel zu schauen!

(Psalm 51 unter Nr 12 im hinteren Teil.)


Lied: Jesus, zu dir kann ich so kommen Feiert Jesus 3 Nr. 125

Segen

Herr, sei vor uns und leite uns,
sei hinter uns und dränge uns,
sei unter uns und trage uns,
sei über uns und segne uns,
sei um uns und schütze uns
sei in uns, dass Geist, Seele und Leib – dein Eigentum – dir recht dienen und deinen Namen heiligen.

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Mittwoch, 1. November 2006

Aus und Vorbei

Ja, so ist das, kaum haben die freien Tage begonnen, so sind sie auch schon vorbei.
Leider habe ich sie mir auch ein wenig anders vorgestellt, als sie nun wirklich gelaufen sind.

Freitag Mittag (12.30) gleich nach dem Unterricht sind wir los nach Parchim. Mussten allerdings noch einen kleinen Umweg über Kassel nehmen, um eine Freundin, die dort studiert, abzuholen und dann noch mal in Schwerin um eine von uns vier Nordlichtern zum Zug zu bringen, trotzdem waren wir um halb 11 da. Natürlich nur mit noch einem kleineren Umweg zum Döner Laden, der musste sein. Ein zwei Stunden später bin ich dann auch ins Bett gefallen, nachdem ich meine Family mit Brezeln versorgt hatte natürlich.

Am Samstag hab ich mir mit meiner Mutter einen schönen Vormittag in der Stadt gemacht und bin über unseren Markt gelaufen, - alles prima soweit.
Nur nach dem Mittag wurde meine Fröhlichkeit leicht getrübt. Meine Mutter sagte mir nämlich das mein Opapa sehr krank ist. Zu seinem schon bekannten Asthma und Herzkrankheiten kommt jetzt nämlich noch Prostatakrebs. Ich war begeistert. Eine halbe Stunde nachdem ich dann wieder Luft holen konnte sind wir zu meinen Großeltern gefahren und gingen da auch nicht so schnell wieder weg. Jede Minute, und war sie noch so langweilig, war für mich um so kostbarer, wenn mich auch verblüffte, wie selbstverständlich sie alle das hinnahmen. Für mich war es ein Abschiednehmen, ohne Ende. Das überschattete natürlich alle restlichen Tage, und da kamen noch drei Ganze.
Der Abendgottesdienst wurde dadurch mehr oder weniger zu einer Tortur. So sehr ich mich auch gefreut habe da zu sein, und die Leute alle wiederzutreffen, so sehr habe ich auch mit mir gekämpft nicht heulend rauszurennen, denn die Worte der Predigt trafen tief. Auch wenn es eigentlich um Arbeit und Mitarbeit ging.
Am Ende musste ich mich wirklich von einer Freundin mehr oder weniger trösten lassen. Denn nach dieser Nachricht war für mich wieder einmal wirklich alles vorbei. Ich musste nur daran denken, wie es damals mit meinem Hund war (ich weiß, ein schlechter Vergleich so eine Tier-Mensch Beziehung, aber doch passend). Für mich war mein Hund das Liebste, das ich hatte, und ich brauchte lange Zeit um zuzulassen, dass ich mich von ihm verabschieden muss.
Jedenfalls, ging ich ohne weiter mit unserem Prediger zu reden, wie ich es vorhatte nach Hause. Baute meinen Schaukasten "Es gibt keine Wunder, für den, der sich nicht wundern kann" - wie passend doch wieder.
Am Montag traf ich mich dann doch mit drei Freundinnen und ging dann am späten Nachmittag noch zu meinem Zeichenzirkel. Es tat echt gut, denn in der Gemeinschaft und in diesen Zeichenverein, da kam ich wirklich für ein Weilchen "nach Hause".
Der leitende Künstler Paul Oskar Seese ist allerdings auch nicht mehr der Jüngste, und Gesündeste, und hat mir alles Leid doch wieder vor Augen geführt, aber es ist Wahnsinn zu sehen, wie ein Mensch, egal welchen Alters, in seiner Arbeit, oder Hobby, aufgeht. Das Strahlen in seinen Augen ist ungebrochen. Ihm hab ich auch sehr viel zu verdanken, was mein Selbstvertrauen und meine Zeichen- und Malfährigkeiten betreffen. Allerdings war es doch auch ein wenig fremd, es waren doch neue Gesichter da.
So ging auch der Montag rum.

Dienstag wartete ich dann eigentlich den ganzen Tag darauf, dass ich am Abend zum Bibellesetreff gehen konnte, um nochmal wirklich zu Hause zu sein, was ich bei mir Daheim nicht wirklich war. Denn da war alles irgendwie fremd. Nicht mein Zimmer, denn das war sogut wie leer, bis auf das meine Schwester jetzt da schläft, was ich ihr ja nicht verübeln kann.

Der Bibellesetreff war aber doch sehr gut und schön, vertraut und ruhig. Ruhe, die mir fehlt seit ich hier in Unterweissach bin. Es war gut. Wir haben Genesis 33-35 etwa gelesen und das hat mir doch wieder ein bisschen mehr vermittelt, als beim letzten "einfach mal lesen"
"Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn" - Ich wünschte, dieses Gottesvertrauen und diese Zuversicht könnte ich immer haben. Auch wenn ein Grundvertrauen immer da ist, so kann ich vor Gott meist nur aus Verzweiflung stehen.

Der Abschied danach und heute Morgen war dadurch noch viel schwerer also noch vor etwa 8 Wochen, als ich herkam. Den ganzen Weg hierher und auch jetzt hänge ich mit den Gedanken mehr daheim als hier.
Wie es weitergeht, das weiß nur Gott allein.

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