Samstag, 7. Oktober 2006
gestern heute morgen.
Gestern musste ich dann mal auch sowas tun, was lernen heißt. Ich tue mich eigentlich immer ganz leicht damit, nur herrscht hier zum Teil noch so die Freizeitstimmung, dass man auch schon mal vergessen kann warum man eigentlich hier ist.
Ein fataler Fehler. Denn die Wirklichkeit holt einen doch immer wieder schneller ein, als man glaubt.
Meine Bemühungen wurden allerdings am Abend dann auch wieder durch die Möglichkeit zu einem Jugo nach Kirchberg zu fahren unterbrochen. Wenn auch der Lobpreisteil ein bisschen zu wünschen übrig ließ, und es in der Scheune auch nicht ganz so gemütlich und warm war, die Predigt war gut, wie ich fand. "Müssen Christen artig sein?" - Ich sag nein ;-p (nur manchmal) Aber es stimmt doch. Egal, was für ein Leben man führt bevor man Christ wird, es ist immer eine vollkommene Kehrtwende. Um Jesus nachzufolgen muss ich noch nicht die Zehn Gebote kennen, die halte ich dann schon von ganz allein. Nach einer Weile kommt man aber eh' dazu, dass man sie kennen will. Außerdem erschließt sich für mich das Leben Jesu und überhaupt das ganze Neue Testament erst indem man das Alte kennt und begreift. Wie viel mehr ist es doch wert, wenn man begreift, was der Neue Bund für uns wirklich bedeutet.(Liebe, Freiheit,...) Ich bin echt froh, dass ich das kennenlernen darf.
Jedes Gebot Gottes ist gleichwichtig, ob es nun die im Alten oder Neuen Testament sind, die Liebe, die Freude oder das Gesetz, es spielt keine Rolle.

Heute haben wir was über "Den Dienst der Theologie" gelernt. Echt voll interessant. Dieses Problem von Theologie zur Gemeinde, ist aber extrem gefährlich, wie ich finde. Lehre ohne Hintergrund, Predigt ohne Sinn und keinen Bock Antworten auf Fragen zu finden und sich mit Menschen und ihren Fragen zu beschäftigen führt automatisch dazu, dass Menschen nicht mehr in die Kirchen und Gemeinden gehen, oder Glauben ganz abstoßen, denn wir müssen auf Fragen antworten können (1. Petr. 3,15) Wir als Ehren- oder Hauptamtliche dürfen das einfach nicht vergessen. Sind wir Werkzeuge in Gottes Namen oder wollen wir die Theologie einfach nur als Theorie abtun (?) und tun, was uns gefällt? Uns muss klar sein und werden, dass wir dadurch Menschen aus-/abstoßen können, die doch eigentlich zu Jesus gehören.
Aber auch die 2-Quellen-Theorie zum Matthäus-Evangelium und das damit verbundene Trennen von Jünger Matthäus und dem Vielleicht-Schreiber war hoch spannend. Unglaublich was man durch ein paar Hintergrundinfos und Querverweise alles so rausbekommen kann.
Das Lernen fängt langsam echt an Spaß zu machen, bis jetzt, war immer noch so ein Freizeitfeeling aktiv, so dass man leicht vergessen konnte warum man eigentlich hier ist, aber jetzt gehts los. Es tut auch wahnsinnig gut, wenn so langsam der Stress, der von außen auf einen eindrang verschwindet. So kann man sich doch viel besser auf die wesentlichen Dinge konzentrieren - Seine Beziehung zu Gott, vor allem. Denn zur Ruhe kam man bis jetzt nicht wirklich. Bin aber trotzdem echt froh, dass ich hier sein kann, die Leute sind einfach Spitze.

Morgen haben wir als Grundkurs unseren großen Auftritt in der örtlichen Kirchgemeinde von Unterweissach. Vorstellungstermin. Ein Godi, den wir gestalten sollen. Einige von uns nehmen das echt auf die leichte Schulter, vor allem, das Lied, das wir singen sollen. Vor einem mehr älteren Publikum zu stehen und ein englisches Lied zu singen ist nicht so einfach, wie die sich das vorstellen, besonders, wenn die meisten von uns nie vor Publikum aufgetreten sind, und auch den Song gar nicht kennen. Das wird echt kritisch morgen. Hoffentlich proben wir das heut noch, sonst geht das morgen soo in die Hose.
Bitte betet doch dafür.

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